Die Transitzone

Der Weg von und zur Arbeit kann im winterlichen Berlin lang und grau sein. Die Sonne versteckt sich morgens noch hinter den Häuserfassaden. Abends – auf dem Rückweg – ist sie schon lange untergegangen. Nicht, dass dies von Relevanz wäre: Unterhalb der Stadt erreicht kein Sonnenstrahl das U-Bahn-Geflecht. Dort unten rasen tausende Menschen ihren Arbeitsplätzen entgegen – verschlafen, mürrisch und leidlich unmotiviert.

Geordnete Rebellen – von noch mehr falschen Erwartungen

Zum Abspaltungsreferendum der Schotten Ende letzten Jahres wurden wir wieder an all jene Gemeinschaften erinnert, welche in Europa nach Unabhängigkeit trachten. Anscheinend üben diese einen besonderen Reiz aus – nach der Bretagne führte mich der Zufall im letzten September ins französische Baskenland.

Salzige Winde und raue Felsen

Ganz Gallien ist von Römern besetzt … Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Ein Bilderbeitrag aus der Heimat von Asterix und Obelix.

Pastell statt Schwarzweiß – von zu hohen Erwartungen

Ist man in Frankreich aufgewachsen und war noch nie in Paris, wird man hierzulande durchaus mal schief angesehen. Neben der Côte d‘Azur ist die französische Hauptstadt der Inbegriff all dessen, was man in Deutschland mit dem Begriff „Frankreich“ verbindet: Kunst im Louvre, Kultur in den Cafés, Mode auf den Straßen, Baguette an der Seine und eine ordentliche Prise Unfreundlichkeit der Eingeborenen.

Sonntagspantoffeln und Wein in Plastik­kannistern

In einer Stadt wie Berlin steht ein Wochenmarkt für Folklore und Ökobewusstsein. Auf dem Land in Südfrankreich, in diesem leeren Fleck auf der Landkarte zwischen Toulouse und den Pyrenäen gehört er so bedingungslos zum Leben wie der morgendliche Café.

Poetry Night in Damaskus

Der alte Mann hatte eine tiefe, rauhe Stimme. Bereits seit einer Viertelstunde redete er ohne Unterbrechung. Sanft modulierte er seinen Tonfall, jedes einzelne Wort behandelte er wie eine Kostbarkeit. Versunken hörte ich ihm mit geschlossenen Augen zu. Ich verstand kein einziges Wort. Der alte Mann sprach arabisch, in der weichen, singenden Aussprache der Damaszener. Es war Montagabend: Poetry Night.

Mittsommer in der Gascogne

Trolle, Feen und Elfen bleiben Schweden und Island überlassen. Aber auch die Gascogne hält am Mittsommer einige Überraschungen bereit. Ich muss 14 oder 15 gewesen sein, als ich das erste Mal zum Sommerfest am 21. Juni bei Denis eingeladen wurde.

Vom Schreiben guter Nachrichten

In einer regionalen Redaktion ticken die Uhren anders als in der Zentrale einer großen Tageszeitung. In solch einer kleinen Redaktion absolvierte ich letzten Sommer ein Praktikum. Ich bereicherte die Belegschaft um ein Drittel, nun gab es einen Chefredakteur, einen Photographen und mich. Meine Begeisterung hielt sich im Vorfeld vornehm im Hintergrund.

Damaskus: Hinter der braunen Tür

Das erste Mal reiste ich im August 2010 nach Syrien. Zu dieser Zeit schwitzte das Land in der Hitze des Sommers. Wenige Monate später, im April 2011, bot sich ein neues Bild: Ben Ali war gestürzt, Mubarak und Ghadaffi in Ägypten und Libyen wankten, in Syrien begannen die ersten Demonstrationen.

Blut, Schweiß und Picadores

Eine Zeitlang jobbte ich an der französischen Atlantikküste als Guide für touristische Ausritte am Strand. Zusammen mit knapp 60 Pferden verbrachte ich die Hitze des baskischen Sommers in den Pinienwäldern hinter der Düne, die zum Strand führte. Eines Abends kam unser Chef vorbei, um mit uns einen freien Nachmittag lang auszugehen – und uns eine Corrida zu zeigen.